Flussbau

Hydraulische und morphologische Fragestellungen spielen bei der Unterhaltung und dem Ausbau der Bundeswasserstraßen eine zentrale Rolle und betreffen die Erreichung der verkehrlichen wie auch der ökologischen Ziele. Zum einen steht die Flussregelung im Vordergrund, um verlässliche Tiefen für die Schifffahrt zu schaffen – zum Beispiel mit Hilfe von Buhnen, Längsbauwerken oder lokalen Befestigungen der Flusssohle. Zum anderen kommt der Umgestaltung von Ufern und der Schaffung von Nebenarmen eine hohe Bedeutung zu, um Tieren und Pflanzen günstige Strömungsbedingungen und eine Vielfalt an Sohl- und Uferformen zu bieten.

Zu den Maßnahmen, die wir entwickeln und begleiten, gehören vor allem die Gestaltung, die ökologische Optimierung und der Erhalt von Regelungsbauwerken und der Ufer, die Unterhaltung der Fahrrinne, die insbesondere die Entfernung von Untiefen beinhaltet, und ein optimiertes Sedimentmanagement, um eine fortschreitende Erosion der Flusssohle zu verhindern. Wir entwickeln Konzepte und Maßnahmen, mit denen die Wasserstraßen verkehrlich und ökologisch weiterentwickelt werden können.

Angesichts der großen Herausforderung, verkehrliche Ziele zu erreichen und gleichzeitig ökologischen Ansprüchen gerecht zu werden, erfordern Untersuchungen der BAW heute eine außerordentliche Untersuchungsbreite und -tiefe, um detaillierte und belastbare Prognosen zu den Auswirkungen von Maßnahmen im Fluss zu erzielen. Bei der Analyse, Bewertung und Planung von Maßnahmen nutzen wir neben den Ergebnissen von Messungen in der Natur auch großräumige und langfristig orientierte numerische Modelle, die Gewässerstrecken von mehreren hundert Kilometern und Prognosezeiträume bis 50 Jahre umfassen. Gegenständliche Modelle und das Konzept der hybriden Modellierung, d. h. der gemeinsame Betrieb unterschiedlicher Modellarten, liefern zusätzliche Erkenntnisse und wertvolle Vergleichsdaten.