Erhaltung systemrelevanter Bauwerke

Wenn schwierige Priorisierungsentscheidungen getroffen werden müssen, kommt häufig das Wort Systemrelevanz ins Spiel. Das gilt auch bei der Instandhaltung von Verkehrswasserbauwerken und ihrer Bedeutung für die Bundeswasserstraßen. Systemrelevant sind in diesem Zusammenhang Bauwerke, die nicht sperrbar oder verantwortlich für die Sicherstellung der Schiffbarkeit sind. Ein wichtiges Beispiel für nicht sperrbare Bauwerke sind Wehranlagen. Sie steuern die Wasserstände und müssen zuverlässig funktionieren, da es ansonsten zu unkontrollierten Wasserständen kommt. Zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit ist eine rechtzeitige Instandhaltung der Bauwerke erforderlich. Das Projekt „Systemkritische Bauwerke“ (SKB) widmet sich dieser Problematik.

Aktuell sind 38 Wehranlagen als instandsetzungsbedürftig und somit systemkritisch eingestuft. Gemeinsam mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (GDWS) schafft die BAW Rahmenbedingungen für eine schnelle und effiziente Planung. Dafür begleiten wir den kompletten Instandhaltungsprozess bis zur Fertigstellung, um Optimierungspotenziale zu identifizieren und für Folgeprojekte nutzbar zu machen. Dabei liegt der Fokus auf der Standardisierung von Bauweisen, Bauteilen und Prozessen. So wurden die Schritte zur Projektinitiierung vereinheitlicht und Mindestanforderungen an Planungsunterlagen definiert. Wir haben Arbeitshilfen erstellt, die Unterstützung bei Herausforderungen im Zusammenhang mit den Planfeststellungsverfahren, den erforderlichen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen und der Kostenansätze bieten. Ein spezielles Multi-Projekt-Management gewährleistet die notwendige Ressourcen-Ausstattung für alle 38 Projekte. Darüber hinaus wurde ein Erfahrungsaustausch der Projektbeiteiligten initiiert. Dieser wird durch monatliche Webinare zu aktuellen Themen aus den Projekten unterstützt.