Bau von drei Mehrzweckschiffen für die Maritime Notfallvorsorge

Insgesamt drei neue Mehrzweckschiffe gab die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) 2019 und 2020 im Namen des Bundes in Auftrag. Sie werden im Zuge der Modernisierung der Flotte der WSV ältere Schiffe für die Maritime Notfallvorsorge ersetzen. Die Mehrzweckschiffe verfügen über eine Spezialausstattung, welche die operativen Möglichkeiten der Flotte bei Havarie-Einsätzen deutlich verbessern und damit die Nord- und Ostsee noch sicherer machen. Das Referat Schiffstechnik der BAW übernimmt die komplette Planung und Konzeption sowie Ausschreibung und Bauabwicklung.

Mit der im September 2021 erfolgten Kiellegung wurde der Schritt in die Fertigung des ersten der drei Mehrzweckschiffen vollzogen. Der Auftragnehmer, die ABEKING & RASMUSSEN Schiffs- und Yachtwerft SE (A&R) in Lemwerder an der Weser, hat einen Teil der Fertigung an die Western Baltija Shipbuilding Yard im litauischen Klaipeda vergeben. Das Fertigungskonzept sieht vor, dass die Neubauten in Blockbauweise, umfangreich vorausgerüstet, mit einem Abstand von 9 Monaten bis September 2023 an der Ostsee entstehen werden. Bauablaufbedingt werden Großkomponenten, wie z. B. der ca. 350 m3 fassende LNG- Tank, die Gasmotoren sowie die Hauptantriebsanlagen eingebracht. Für die weitere Ausstattung mit umfangreicher Decksausrüstung, einer Ausrüstung zur Ölbekämpfung und den schiffbaulichen Ausbau sowie die folgenden Inbetriebnahmen, Erprobungen und Probefahrten werden die Schiffe schwimmfähig und konserviert zu A&R überführt.

Zur Sicherstellung der Bauaufsicht steht ein erfahrenes Team aus Spezialisten der BAW, der WSV und aus Mitgliedern der künftigen Besatzung zur Verfügung. Ein wichtiger Meilenstein, die Erprobung und Zertifizierung der für diesen Einsatzfall entwickelten gasschutzfähigen Gasmotoren, konnte 2021 erfolgreich absolviert werden.