Forschung und Entwicklung

Charakteristisch für unsere Arbeit als Ressortforschungseinrichtung ist die Bearbeitung aktueller praxisbezogener Forschungsfragestellungen mit dem gleichzeitigen Blick auf langfristige Entwicklungen und zukunftssichere Lösungsstrategien. Viele Fragestellungen lassen sich nur interdisziplinär beantworten. Unser Vorteil ist, dass wir in der BAW den gesamten Verkehrswasserbau mit seinen klassischen Disziplinen der Bautechnik, der Geotechnik und des binnenländischen und maritimen Wasserbaus unter einem Dach vereinen.

Unsere Forschungsprojekte im Themenfeld Infrastruktur sind breit angelegt. Beispiele sind die Entwicklung neuer Methoden zur objektiven Entscheidungsunterstützung oder innovative Monitoringsysteme für das frühzeitige Erkennen kritischer Bauwerkszustände. Wir forschen zu nachhaltigen Baustoffen, zur Beschleunigung von Planungs- und Ausführungsprozessen oder zu immer genaueren Prognosen der Auswirkungen wasserbaulicher Maßnahmen.

Ein Schwerpunkt ist das klima- und ressourcenschonende Bauen, eine gewaltige Herausforderung vor dem Hintergrund der massiven Bauweise von Wasserbauwerken, wie z. B. Schleusen und Wehre, mit hohem Beton- und Stahlbedarf. Im Betonbau herrscht Forschungsbedarf, weil die künftige Verfügbarkeit technisch bewährter Baustoffe, wie Flugasche oder Hüttensande, sowie von Gesteinskörnungen aus natürlichen Ressourcen unsicher ist. Baustoffe und Bauverfahren mit verbesserter CO2-Bilanz sind erforderlich, für die bislang keine Erfahrungen für den Einsatz im Verkehrswasserbau vorliegen. Prüfverfahren und Prüfkriterien für die Beurteilung der Verwendbarkeit neuer Baustoffe sind bis dahin nur in Ansätzen vorhanden und müssen dringend weiterentwickelt werden. Der Einsatz von Recyclingbaustoffen ist zu prüfen, um künftig ressourcenschonender zu bauen.