Technisch-biologische Ufersicherung

Die Ufer der Bundeswasserstraßen sind teilweise hohen Belastungen durch Schifffahrt und natürliche Strömung ausgesetzt, in den Ästuaren zusätzlich durch die Gezeiten. Um das angrenzende Gelände zu schützen und die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten, werden die Ufer in der Regel mit technischen Schüttsteindeckwerken gesichert. Zukünftig sollen die Wasserstraßen wieder naturnäher gestaltet werden, um mehr Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen und die Strukturvielfalt zu erhöhen.

Die beste ökologische Aufwertung der Ufer lässt sich in der Regel mit einem ersatzlosen Rückbau der vorhandenen Deckwerke erreichen, der eine dynamische Eigenentwicklung der Ufer erlaubt. Das ist natürlich nicht überall umsetzbar. In den Bereichen, in denen auf einen Uferschutz nicht verzichtet werden kann, sollen die Steinschüttungen durch umweltfreundliche und naturnähere Bauweisen unter Verwendung von Pflanzen und Totholz ersetzt werden. Beispiele für den Binnenbereich sind lebende Weidenspreitlagen und begrünte Steinschüttungen, während im Ästuarbereich Buschkisten und Totholzspreitlagen Anwendung finden. Das Ziel dieser Maßnahmen ist eine ökologische Aufwertung des Ufers unter Beibehaltung eines ausreichenden Uferschutzes.

Die BAW untersucht gemeinsam mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) die Anwendbarkeit, Belastbarkeit und ökologische Wirksamkeit dieser technisch-biologischen Ufersicherungen. Dazu führen wir spezielle Labor- und Modellversuche, aber auch großflächige Naturversuche zum Beispiel am Rhein durch. Auf dieser Grundlage werden Planungshilfen und Dimensionierungsgrundlagen für die WSV erarbeitet. Alle Ergebnisse sowie Darstellungen bereits umgesetzter Maßnahmen sind auf dem dazu eingerichteten Fachportal zu finden und auch für Interessierte frei zugänglich:
https://ufersicherung-baw-bfg.baw.de/